
Ist eckig das neue rund?
Wenn ich an nachhaltige Verpackungen denke, lande …
Seit über 25 Jahren beschäftige ich mich inzwischen mit dem Thema Verpackungen – und da wird jeder noch so kleine Einkauf immer schnell zum Storecheck.
Eine super spannende, wenn auch leise und schleichende Entwicklung ist gerade zu beobachten: Studio intern nennen wir es das Frosch-Prinzip 🐸
Hintergrund: In der Kreislaufwirtschaft ist Materialreinheit von zentraler Bedeutung. Helle oder möglichst farblose, transparente Verpackungen bieten hier klare Vorteile. Denn Farben, Aufdrucke und gar Mischmaterialien erschweren das Recycling. Monomaterialien in Verbindung mit reduzierter Farbgestaltung stellen eine deutlich nachhaltigere Lösung dar.
Transparenz statt Farbe
Frosch hat früh erkannt, dass nachhaltige Einweg-Verpackungen einen neuen Weg erfordern – einen, der die ästhetische Differenzierung des Produkts nicht über die Verpackung, sondern über das Füllgut selbst ermöglicht. Frosch-Gebinde sind konsequent transparent und die visuelle Differenzierung der Produkte erfolgt über die Farbigkeit des Füllguts, dem Liquid. Dieses Prinzip erhöht die Reinheit der wiederverwertbaren Materialströme im Recyclingprozess. Standardisierungen sind uns bereits lange von Handelsmarken bekannt, denn diese wirken sich nebenbei auch positiv auf den Geldbeutel aus.
Von dunklen Verpackungen zu Transparenz
Ein Wandel zu transparenten Verpackungen lässt sich mittlerweile in verschiedenen Marktsegmenten beobachten. Produkte wie Duschgele – besonders für Männer, die traditionell in dunklen oder kräftig gefärbten Verpackungen verkauft wurden, erleben einen Umbruch. Marken wie duschdas von Unilever und Nivea von Beiersdorf bieten inzwischen auch ihre „For Men“-Sortimente in transparenten Flaschen an – mein persönliches Highlight. Mein Learning: selbst in wettbewerbsintensiven Segmenten, in denen die Verpackungsfarbe neben dem Packshape lange ein Identitätsmerkmal war, passiert ein Umdenken.
Differenzierung am transparenten POS
Und die Differenzierung – trotz transparenter Verpackung oder Standardgebinde? Die Lösung liegt in der kreativen Verlagerung der visuellen Differenzierung auf andere Elemente. Statt das Packaging selbst in den „(Marken-„) Fokus zu stellen, spielen nun Farbe und Beschaffenheit des Füllguts sowie das Etikett eine noch entscheidendere, größere Rolle. Ein gelungenes Beispiel ist die Reinigungsmarke Method, die sich durch farbige Flüssigkeiten in transparenten Gebinden und einer klaren, reduzierten Markenpräsenz auszeichnet.
Transparenz als Weg in die Zukunft
Neben den eigenen Projekten das Thema zu treiben, war ich schon länger darauf gespannt, wie die Marken auf diese Veränderung reagieren werden. Ich bin begeistert, dass die Entwicklung hin zu hellen und transparenten Verpackungen angenommen und möglich ist.
von Syster Tjarks