Wenn die Langlebigkeit von Verpackungen zum Problem wird

Vor kurzem ist uns ein Tweet über den Weg gelaufen, wo jemand im Wald eine fast 40 Jahre alte Bifi-Verpackung gefunden hat. Und zwar in so einem Zustand, als wäre sie erst gestern weggeworfen worden.

Das war noch mal ein unbequemer Reminder, dass viele Verpackungsmaterialen extrem langlebig sind und viele Jahre oder Jahrhunderte brauchen, um zu verrotten, zu zerfallen, zersetzt zu werden usw.

Das gilt nicht nur für die üblichen Verdächtigen, sondern auch für organische Abfälle der Natur: Eine Bananenschale benötigt mindestens 6 Wochen bis ca. drei Jahren bis sie verrottet. Abhängig vom Kontext, also den Bedingungen, wo sie das tut. Unter extremen Bedingungen können das aber auch mal 80 Jahre werden, wie im ultratrockenen Dead Vlei in Namibia.

Problematisch sind aber vor allem Kunststoffe. Die werden mit der Zeit zwar zersetzt, sind aber als „biologisch inerte“ Materialien nicht vollständig abbaubar.

Und das hat Konsequenzen: Unsere Ökosysteme – und damit natürlich auch wir – werden nachhaltig geschädigt.

Eine gemeinsame Studie der University of Exeter und der The University of Queensland hat das Mikroplastikvorkommen in kommerzialisierten Meeresfrüchten untersucht. Die Forscher sind zum Ergebnis gekommen, dass alle Proben von Austern, Garnelen, Tintenfische, Krabben und Sardinen Mikroplastik enthielten. Damit gelangt dieses auch als „Frutti di Plastik“ auf unseren Tellern und somit in den menschlichen Körper.

Ein weiteres Beispiel: Allein an den Stränden von Henderson Island im Südpazifik und den Kokosinseln im Indischen Ozean sterben jährlich 570.000 Einsiedlerkrebse in Kunststoffverpackungen, wie ein Forscherteam des Instituts für Meeres- und Antarktisforschung der University of Tasmania herausgefunden hat. Ein Rückgang der Population hätte auch Auswirkungen auf das tropische Ökosystem. Denn Einsiedlerkrebse tragen entscheidend zum Wachstum von küstennahen Wäldern bei, da sie den Boden entlüften und Laub entfernen.

Damit das weniger wird, haben wir zahlreiche Hebel, die nur konsequenter und global umgesetzt werden müssen. Das sind u.a.:

– Verpackungen wo es irgend geht vermeiden und / oder reduzieren

– Geschlossene Kreisläufe für v.a. Kunststoff-Verpackungen, damit diese nicht in die Natur gelangen

– Klare Kommunikation auf Verpackungen, die Menschen motivieren diese richtig zu entsorgen

Wie können wir helfen, Ihr zukunftssicheres Verpackungsportfolio zu entwickeln?