PackagingDesign aus Japan (2/7): Fog Bar – Premiumness durch Weglassen statt Hinzufügen

Wie im letzten Post bereits angekündigt, haben wir uns mit den Kollegen von Popular Packaging speziell die Designlösungen im Detail angeschaut, die eine aus unserer Sicht spannende Nachhaltigkeitskomponente haben.

Unser erstes Beispiel kommt aus dem Bereich Haarstyling: Die FogBar der Submarke uno von @Shiseido.

Die Fog Bar Produktlinie wurde 2009 gelauncht und galt seinerzeit als innovativ, da es Männerhaare zwar in Form brachte, diese aber nicht – wie durch bisherige Haarstylingprodukte – hart wie Stein wurden.

Die Fog Bar wurde ein voller Erfolg. Doch aus unserer Sicht nicht nur durch die Produktperformance, sondern auch ganz speziell durch ein smart umgesetztes Packagingkonzept.

Der Kunststoffkörper ist äußerst stabil und mutet sehr hochwertig an. Das Äußere ist nahezu unbedruckt und mit einer Kunststoffprägung (vertikal “uno”) minimalistisch gestaltet. Die Kommunikationsleistung wird nicht wie hierzulande – wie bei Premiumprodukten oft üblich  – von einer zusätzlichen Faltschachtel erbracht. Shiseido uno verwendet hierfür ein beidseitig bedrucktes, teilflächig selbstklebendes Folienetikett. Die Vorderseite ist für Branding und Marketing, während die Rückseite für Anwendungstexte, Inhaltsstoffe und Barcode etc. vorgesehen ist. Einfach und clever, denn das Etikett ist so fixiert, dass es oben leicht übersteht, wodurch der Barcode mit einem Griff ausgelesen werden kann.

Das Produkt sieht zudem einen Refill in Form von Pouches vor.

Versetzt man sich in den Konsumenten hinein, ist es insofern spannend, da das Etikett nach Kauf ganz einfach ablösbar ist und entsorgt werden kann. Was übrig bleibt, ist ein überaus stylisches, minimalistisches Produkt mit Parfum-Anmutung, das jederzeit wieder nachgefüllt werden kann.

In Europa wird eine Verbesonderung für Premium-Kosmetika oft durch Hinzufügen einer Faltschachtel als Sekundärverpackung umgesetzt. Das bringt aber einen nicht zwingend notwendigen, zusätzlichen Materialeinsatz mit sich, der primär Marketingzwecke erfüllt.

Fazit: Ein spannender Case, der zeigt, dass Verbesonderung eben auch durch Weglassen und nicht immer durch Hinzufügen erreicht werden kann.

Wie können wir helfen, Ihr zukunftssicheres Verpackungsportfolio zu entwickeln?