Re:Duce – Kleine Veränderung mit großem Impact
Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Veränderungen, …
Die EU versucht mit einer Fülle an Maßnahmen dem Wachstum von Verpackungsabfällen entgegenzuwirken. Eine Studie der Forschungsorganisation Profundo im Auftrag der NGO-Koalition: Europäischen Umweltbüro, Zero Waste Europe, Fern, Environmental Paper Network und der Allianz «Kunststoff neu denken» zeigt:
Lebensmittelverpackungen aus Papier stehen im Zentrum der europäischen Abfallkrise. Getrieben durch Marketing und Kommunikation sind Lebensmittelverpackungen aus Papier als Sinnbild für die “richtige Entscheidung” hoch im Kurs und entsprechend beliebt beim Verbraucher, Mengen weiter steigend: Papierbasierte Verpackungen mit 41,1 %, Kunststoff 19,4 %, Glas 19,1 %
Das Problem:
Diese Verpackungen werden oft als die nachhaltige Alternative zum bösen Plastik eingesetzt und ausgelobt und suggerieren mit ihrer Papieranmutung beruhigende, emotionale Nachhaltigkeit. Fakt ist aber: Papiere und faserbasierte Packstoffe haben begrenzte Fähigkeiten und werden meist mit extra Kunststoffen oder chem. Beschichtungen versehen, um die für Lebensmittel notwendigen Funktionalitäten wie z.B. Feuchte- und Aromaschutz zu gewährleisten. Unterm Strich muß somit oftmals mehr Material eingesetzt werden, als bei einer faktisch nachhaltigeren Monolösung.
Die Folge laut Studie:
Die steigende Beliebtheit von Papierverpackungen forciert die globale Entwaldung, unterstützt fragwürdige Weltpolitik und verbraucht stetig zunehmend wertvolles Wasser. Meist sind diese Zellstoff basierten Packstoffe aus Frischfasern und weisen kaum oder keine Recyclinganteile auf und verbrauchen damit wertvolle Ressourcen. Hinzu kommt, dass das Einbringen der Funktionalitäten in das Papier oftmals das Recycling stören und zum Teil sogar gesundheitsgefährdend sein können.
Das Resultat:
Recycling – anders als dies manch Kampagne u.a. von McDonalds kommuniziert – ausreicht nicht aus, um die wachsende Nachfrage der Verpackungsindustrie nach Frischfasern zu mindern. Ganz im Gegenteil: Einwegverpackungen gilt es grundsätzlich zu hinterfragen.