Re:Duce – Kleine Veränderung mit großem Impact
Oft sind es die kleinen, unscheinbaren Veränderungen, …
Ein Unternehmen mit ambitionierten Nachhaltigkeitsansprüchen hat eine innovative, neue Lösung veröffentlicht: CoffeeBalls – Das Kapselsystem ohne Kapsel. Und schon hyperventiliert LinkedIn. Auf der einen Seite wird gefeiert. Auf der anderen das Haar in der Suppe gesucht.
Auch wir verstehen uns als kritischer Marktbeobachter und hinterfragen, ob eine „grüne“ Innovation auch das hält, was sie verspricht (das zumindest basierend auf der öffentlich zugänglichen Faktenlage).
Die Delica AG hat Zeit und Energie investiert, um das Kaffeekapselsystem aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu hinterfragen. Dabei sind sie über Recyclingfähigkeit oder eine einfache Materialsubstitution hinausgegangen.
Auf den ersten Blick wirkt die Kommunikation transparent. Der angepriesene Kapselersatz kommt ohne Aluminium oder Kunststoff aus. Die Schutzschicht ist 100 % pflanzlich und somit auch gartenkompostierbar. Die Balls werden mittels Laser gekennzeichnet. Verpackt werden sie in einer recyclingfähigen Kartonverpackung mit einer Schutzfolie. Haltbarkeit der Balls: 3 Monate.
Insgesamt erfüllt das Produkt den Wunsch der Zielgruppe nach Convenience. Der fade Beigeschmack der aluminiumbasierten Verpackung der bekannten Kapselsysteme ist weg. Die Wahrnehmung: endlich schuldfreier Konsum, denn gefühlt ist der größte negative Impact am Ende der Wertschöpfungskette, nämlich, wenn man die gebrauchte Kapsel im Hausmüll entsorgt.
Wer sich mit dem Thema Kaffee mal auseinandergesetzt hat, der weiß, dass es gerade bei Anbau, Transport und Produktion (von Kapseln) zum größten negativen Impact kommt. Wer also die Gesamtökobilanz von Kaffee verbessern möchte, der hat den größten Hebel eben am Anfang und nicht am Ende des Lebenszyklus.
Aber Nachhaltigkeit ist komplex. Kaum jemand kann alles perfekt machen. Oder gleich den ganz großen Schalter umlegen.
Wir denken, dass hier ein Schritt in die richtige Richtung gegangen wird, wenn man sich das Thema Verpackung herauspickt. Wir sehen Innovation die Grundsätzliches hinterfragen, um echten Impact zu generieren, als zielführend an. Sie schaffen Raum für Neues und schließen Optimierungen nicht aus. Perfektionismus wäre da eher hinderlich. Perfektionismus bremst Innovationen.
Wer Hilfe braucht nachhaltige Verpackungsinnovationen im Unternehmen auf den Weg zu bringen, dann: hello@futurepacklab.com