Materialien-Special: Schafwolle für eCommerce Verpackungen

Ein Job des FuturePackLabs besteht darin, sich kontinuierlich mit neuen Materialien auseinanderzusetzen. Heute wollen wir euch eins vorstellen, dem aus unserer Sicht noch viel zu wenig Beachtung speziell für den Einsatz im #eCommerce geschenkt wird: Schafwolle.

Temperaturregulierung ist ein wesentlicher Bestandteil für die Verpackungen, die speziell für den Versand von Produkten ausgelegt sind, die gekühlt, erwärmt oder temperaturgeregelt bleiben müssen.

Zumeist wurde dann zu Polystyrol als Isoliermaterial gegriffen. Das Problem: Polystyrol wird nicht nur unter hohem Energieeinsatz aus fossilem Erdöl gewonnen, sondern wird auch immer wieder als gesundheitlich bedenklich eingestuft (z.B. durch Herauslösen von Styrol oder giftige Flammschutzmittel). Zudem ist die Recyclingrate extrem niedrig und der Stoff wird in der Regel am Lebensende thermisch verwertet, wobei schädliches Dioxin freigesetzt werden kann.

Eine spannende Alternative für Versandprodukte, wo Temperaturregulierung eine wichtige Rolle spielt: Schafwolle.

Wolle ist einer der besten natürlichen Isolatoren, da sie Barrieren zum Einschluss von Luft bildet und gleichzeitig Feuchtigkeit absorbiert, die die Temperatur reguliert. WoolCool verwendet Wolle, um Temperaturen von 2°C – 8°C und 15°C – 25°C bis zu 150 Stunden lang aufrechtzuerhalten – perfekt für den Transport von Lebensmitteln und Arzneimitteln. Wolle funktioniert außerdem gut als Polstermaterial und ist damit auch perfekt als Kratz- und Stoßschutz geeignet.

In den letzten Jahren haben Unternehmen wie Woolcool, Woola oder auch Puffin Packaging Wolle gesammelt, verarbeitet und in Verpackungen eingesetzt. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Vlieseinlagen, die mit Kartons verschickt werden, gepolsterte Umschläge, Wollfolien als Alternative zu Luftpolsterfolie, Isolierbeutel, Kühlakkus und isolierte Träger sowie flexible und starre Thermoverpackungen für Arzneimittel.

Das Tolle daran: Die verwendete Wolle aus dem Unterbauch der Tiere ist quasi ein Abfallprodukt der Schafzucht und wäre sonst entsorgt und verbrannt worden. Hier entsteht also nicht nur eine bessere Isolierverpackung, sondern auch ein neuer Revenue Stream.

Und was passiert mit der Wolle, wenn sie beim Verbraucher zuhause angekommen ist und der eigentliche Zweck erfüllt ist? Die Einlagen können recycelt werden – WoolCool nimmt die Wolle zurück und verwendet sie wieder. Sie kann aber auch einfach auf den Kompost geworfen werden, da sie zu 100 % biologisch abbaubar ist. Und selbst wenn sie letztendlich auf einer Mülldeponie landet, bauen sich die Wolleinlagen innerhalb von 6 bis 12 Monaten ab. Oder Sie nutzen es wie unsere Kollegin Syster Tjarks: als Naturdünger fürs Gemüsebeet.

Wie können wir helfen, Ihr zukunftssicheres Verpackungsportfolio zu entwickeln?