Fehlende Standards bei der Recycling-Kommunikation

Wenn es um nachhaltige Verpackungen geht, spielt das Thema Kommunikation eine essenzielle Rolle. Vor allem dann, wenn der Endverbraucher seinen Beitrag zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft durch die richtige Entsorgung leisten kann und sollte.

Blöd nur, dass es über 455 Öko-Logos in 199 Ländern und 25 Industriesektoren laut Ecolabel-Index gibt. Speziell im Bereich Verpackung sagen über 70% der Befragten in Großbritannien und Irland in einer Studie von POPAI UK & Ireland, dass sie Recyclinglogos verwirrend fänden.

Für die Befragung wurden 10 verschiedene weitverbreitete Logos ausgewählt, um deren Bekanntheit und Bedeutung zu überprüfen. Die Spannweite der Wiedererkennung dieser Logos lag zwischen 100% und 16%! Diese starke Varianz sehen wir fast genauso, wenn es darum geht, was die Logos letztendlich aussagen. Eine nahezu babylonische Logoverwirrung könnte man sagen.

Auch wenn die Probengröße der Befragung gering, denken wir, dass die Kernaussage dieser Studie dennoch den Zahn der Zeit trifft. Nachhaltigkeit ist immer noch eine verwirrende Angelegenheit und benötigt mehr Aufklärung, Klarheit, Richtlinien und vor allem allgemeingültige Regularien, was aber auch aufgrund von unterschiedlichen, regionalen Entsorgungssystemen herausfordernd ist. Von international gültigen bzw. länderübergreifenden Standards ganz zu schweigen.

Kein Wunder, dass Startup-Ideen wie Scrapp auftauchen. Mit ihrer App informieren sie den Menschen, der fragend mit seiner leeren Verpackung vor seinen Mülltonnen steht, über die richtige Entsorgung (siehe dazu auch Link im 1. Kommentar).

Vor allem aber sollten solche Logos nicht als Marketing-Werkzeug verwendet werden, nur um einen vermeintlich besseren Eindruck zu hinterlassen. Das fällt einem im Zweifel als Greenwashing auf die Füße und der Marke mehr Schaden zufügen, als kurzfristig über mehr Abverkäufe gewonnen wird.

Übrigens wird oftmals bei der Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen eine notwendige Aktion des Endverbrauchers zur richtigen Trennung als negativ eingestuft. Denn dieses Verhalten kann nicht direkt beeinflusst werden. Daher ist es umso wichtiger, klare Informationen über den zutreffenden Recyclingweg zu kommunizieren und dies auch ins Design mit einzubinden.

Ihr wollt wissen, wie man Menschen mit der richtigen Kommunikation zum recyclen bewegen kann, dann: hello@futurepacklab.com

Oder noch besser: wir helfen gern mit am Thema national gültige Standards zu arbeiten. Wer hat einen Kontakt zum zuständigen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)? Die Initiative “Mülltrennung wirkt” hat da bestimmt eine Idee.

Wie können wir helfen, Ihr zukunftssicheres Verpackungsportfolio zu entwickeln?